Der Alltag mit kleinen Kindern ist bunt, laut und voller Aufregung.
Gerade im Alter von 0–6 Jahren erleben Kinder wahnsinnig viele Eindrücke auf einmal – Lichter, Geräusche, Termine, Emotionen. Oft werden ihre kleinen Nervensysteme schnell überreizt, dann sind sie sind schneller müde, unruhig oder aufgewühlt.
Atemübungen können unterstützen: Sie helfen Kindern, ihren Atem bewusst wahrzunehmen, sich zu beruhigen und in ihren Körper hinein zu spüren. Gleichzeitig fördern sie die Körperwahrnehmung, die Selbstregulation und damit Achtsamkeit, ohne dass Kinder unter Druck geraten oder etwas „müssen“.
Warum Atemübungen sinnvoll sind
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Kinder lernen früh, ihren Körper wahrzunehmen.
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Das Nervensystem kann sich entspannen, Überreizung wird reduziert.
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Spielerische Atemübungen verbinden Kinder und Eltern in ruhigen Momenten.
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Kinder erfahren, dass kurze Ruhepausen im Alltag normal und angenehm sein können und lernen eine Möglichkeit mit Stress umzugehen.
Wie leitet man die Übungen richtig an
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Ruhige Umgebung schaffen: Leise Musik, gedämpftes Licht, ein gemütlicher Platz.
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Vorbild sein: Kinder orientieren sich am Atem der Eltern. Atme selbst ruhig und langsam.
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Erklären: Kurz und bildhaft sagen, was gemacht wird („Stell dir vor, dein Bauch ist ein Ballon“).
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Nicht korrigieren: Lass Kinder ihre Atmung in ihrem Tempo erleben. Es geht nicht um Perfektion, sondern ums gemeinsame Erleben.
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Mitspielen: Mach die Übung gemeinsam, zeige Begeisterung und Spaß – Kinder lernen am besten spielerisch.
Übungen:
1. Der Bauchstern
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So geht’s: Lege die Hand deines Kindes auf den Bauch.
Sag: „Kannst du deinen Stern aufgehen lassen?“
Beim Einatmen hebt sich der Bauch, beim Ausatmen wird der Stern wieder klein. -
Wirkung: Fördert Ruhe, Körperwahrnehmung und Achtsamkeit.
2. Die Ballon-Atmung
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So geht’s: Stell dir einen Ballon im Bauch vor.
Einatmen: Der Ballon wird größer.
Ausatmen: Der Ballon wird kleiner.
Wiederhole 3–5 Mal, gern gemeinsam. -
Wirkung: Entspannt Kinder und macht das Atmen sichtbar und greifbar.
3. Die Wolken-Atmung
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So geht’s: Dein Kind legt sich auf den Rücken.
Sag: „Stell dir vor, dass beim Einatmen eine Wolke im Bauch wächst, beim Ausatmen schwebt sie langsam davon.“ -
Wirkung: Beruhigt, trainiert Aufmerksamkeit auf den Atem und unterstützt sanft die Entspannung.
4. Der Duftbaum
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So geht’s: Dein Kind stellt sich vor, dass es einen Baum mit duftenden Blättern riecht.
Einatmen: Riecht den Duft der Blätter.
Ausatmen: Blätter fallen sanft zu Boden. -
Wirkung: Fördert Achtsamkeit, Atemkontrolle und sinnliche Wahrnehmung.
5. Die Tier-Atmung
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So geht’s: Einatmen: Werdet gemeinsam wie ein Elefant, hebt die Arme und „riecht“ mit dem Rüssel (Hand zur Nase).
Ausatmen: Langsam den Rüssel wieder senken.
Oder Einatmen: Katze macht sich lang, Ausatmen: Katze kuschelt sich zusammen. -
Wirkung: Macht Kinderbewegung und Atmung spielerisch erlebbar, fördert Ruhe.
6. Der Glitzer-Atem
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So geht’s: Stelle dir vor, beim Einatmen fliegt Glitzer in den Bauch, beim Ausatmen glitzert er sanft aus dem Mund oder Bauch wieder hinaus.
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Wirkung: Spielerisch, fördert Aufmerksamkeit auf den Atem, erzeugt positive Gefühle.
7. Die Kerzen-Atmung
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So geht’s: Stell dir eine Kerze vor.
Einatmen: „Puste die Flamme ganz sanft an, ohne sie auszublasen.“
Ausatmen: Langsam loslassen. -
Wirkung: Trainiert kontrolliertes Ausatmen, fördert Ruhe und Konzentration.
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